Schärfe bei Blende 22 – entäuschend!

Aktualisiert 15. Januar 2020Ich gehe gerne spazieren (mit meinem Hund) und mache dabei Fotos. Dabei habe ich meine Nikon D5000 mit dem Kit-Objektiv 18-55 VR. An sich ja ein nettes Objektiv. Sehr leicht, gut für einen überschaubaren Brennweitenbereich und mit einem Antiwackelsystem (VR) ausgestattet.

Heute war der Himmel herbstlich bewölkt. Zuerst versprach das Wetter mehr, als ich dann draußen war, natürlich die erste Enttäuschung. Naja, ich dachte mir, probiere ich ein paar Herbstfotos, die ich zu Hause dann in HDR nachbearbeite. Da ich ein Stativ dabei hatte, wollte ich mal die ganz geschlossene Blende probieren. Oft verspricht dies ja auch scharfe Bilder von vorne bis hinten.

Die Enttäuschung ist wirklich sehr groß. Das Objektiv ist nicht einmal die etwa 150€ wert, die im freien Markt dafür ausgegebn werden müssen. Eher kommen bei dieser Blende die Schwächen dieses Objektivs noch stärker heraus: Starke Verzeichnung an den Rändern und eine eher milchige, schwammige Schärfe. Ich kann jedem, der sich eine digitale Spiegelreflex-Kamera kauft, nur raten auf das mitgelieferte Objektiv im Bundle zu verzichten und noch einige Scheine draufzupacken. Testet das Objektiv beim Händler eures Vertrauens und belohnt ihn für diese Möglichkeit. Geld kann nur einmal ausgegeben werden!

Nun hier als Trost die Herbstfotos, mit denen ich es getestet habe. Einmal die unbearbeitete Version. Dann die nachbearbeitete Version mit einer kleinen Nachschärfung. Trotzdem ist der Hamburger Stadtpark einen Ausflug wert!

Blende 22 unbearbeitete Version

unbearbeitete Version

Blende 22 nachgeschäft

Blende 22 nachgeschäft

Als Ersatz für dieses Objektiv schaue ich schon nach einem Sigma 17-50 2.8 oder eben einem von Nikon. Wer hier Tips hat, kann sie mir gerne hinterlassen. Ich werde dann sicher auch einen Erfahrungsbericht hier veröffentlichen.

5 Comments

  1. Markus Noelker antworten...

    Hallo Ralf,

    das 18-55mm ist ganz bestimmt nicht das Musterobjektiv von Nikon aber so schlecht wie du es machst ist es jetzt auch wieder nicht. Du kannst das bestimmt nicht mit den 17-55mm 1:2,8 vergleichen aber da liegen auch mal so eben 1000,- € zwischen. Ich denke er das dir bei der Blende 22 die Beugungsunschärfe dein Problem war/ist. Blende mal ab auf 8 oder 11 dann wird das auch was mit deinen Herbstfotos ;-)

    LG
    Markus

    1. Ralf Schlott Post author

      Hallo Markus,
      ja du hast recht. Es gibt sicher noch schlechtere Objektive :D ! Es hat mir ja auch schon wirklich tolle Bilder serviert, die hier zu sehen sind. Und die sind ja meist bei Blende 8 entstanden. Die Sonne lacht, Blende 8. Diese Bilder sind ja auch hier zu sehen.
      Ich habe heute einfach etwas ausprobieren wollen. Ein VW ist halt kein Porsche.
      Demnächst wieder Blende 8, 11…

  2. Ralf antworten...

    Hallo Ralf

    Zwei Stichwörter zum bekannten Problem:
    – Beugungsunschärfe (wie schon erwähnt)
    – hyperfokale Distanz (vorderer Grenzpunkt – unendlich scharf)
    Kurz erklärt: Kit Objektive zeigen allgemein spätestens ab Blende 11 eine starke Beugungsunschärfe, da der Lichteinfallsbereich extrem klein ist und die Gläser dafür nicht gerechnet sind.
    Was aber fast wichtiger ist, betrifft die hyperfokale Distanz. Das ist der Bereich vom vorderen Grenzpunkt bis unendlich. Also genau das, was in der Landschaftsfotografie gewünscht ist. Von vorne bis hinten scharf. Bei deinem Objektiv (offen bei 17mm) und einer Brennweite und bei Blende 11 ist alles ab 1.3 Meter scharf. Bei 25mm Brennweite und ebenfalls Bledne 11 beträgt die hyperfokale Distanz 2.87 m – Im Normalfall reicht dies ebenfalls. Du findest im Netz Tabellen und Rechner für die Berechnung der hyperfokalen Distanz.
    Am Rande: Profis der Stockfotografie suchen immer das „schärfste Objektiv“. Es hat sich herausgestellt, dass die Blende, die die beste Schärfe liefert, irgendwo zwischen 4.5 und 6.7 liegt. Und wir sprechen von Profigläsern, wie dem 85mm 1:1.4 oder den Schneider Kreuznach Linsen im Mittelformat.
    Rechner für die h.D. https://www.fotolehrgang.de/anmerk/ts_hfd.htm

    Gruss

    Ralf – the Swiss edition

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