Aktualisiert 5. Oktober 2019Wer meine Facebook-Seite verfolgt, sieht öfter mal Bilder von meinen Spaziergängen mit der Kamera, ich nenne das Fotowalk: Sich einfach mit der Kamera treiben lassen und Eindrücke mitnehmen. Ein Bruchteil davon landet dann irgendwann im Blog. So etwas geht meist in einer Stadt besser als in der Natur. Das wäre dann auch eher ein Fotohike, wovon ich aber auch schon diverse durchgeführt habe.
Ein Blogbeitrag fällt mir oft eine Weile danach beim Sichten der Bilder ein, die dann auch einen gewissen Stil in der Bearbeitung bekommen, der zur Stimmung passt.
Hier war ich 2014 im Prenzlauer Berg in Berlin rund um die Dunckerstraße unterwegs. Beim Stolpern über ein Straßenschild ergab sich auch sofort der Titel für diesen Beitrag:
“Ich rede nicht über eine beliebige Straße, ich rede über die Duncker“
Ich finde das Zitat irre gut und habe natürlich recherchiert. Doch dazu mehr unter der Bildergalerie (Klick).
Der Fotowalk rund um die Dunckerstraße
Ziemlich häufig bin ich zu Fuß unterwegs, da ich bekanntlich Hundebesitzer bin. Ich stehe nicht so gerne auf einer Hundewiese und werfe Bälle, weil ich die alle wieder selbst holen müsste. Also gehe ich spazieren und schaue mir die Stadt an, das Wetter ist dabei egal.
Das habe ich in Berlin oft getan. Und dabei sind diese Bilder dabei herausgekommen. Da in diesem Fall das Wetter nicht berauschend war und gleichzeitig noch viel vom „alten Berlin“ zu DDR-Zeiten zu entdecken ist, habe ich die Bilder ein wenig in einem Stil bearbeitet, bei dem die Zeit ein wenig zurückgedreht erscheint. Auch wenn vieles in Berlin neu entsteht, renoviert und aufgearbeitet wird, kann man die Augen offen halten.
Gerade die kalte Jahreszeit, in der keine Blätter an den Bäumen sind, lässt so manches entdecken, was sonst verborgen ist. Rund um die Dunckerstraße, die gegenüber meinem damaligen Wohnort begann, habe ich mich ein wenig treiben lassen und bin über den Helmholtzplatz, die Danziger Straße, Husemannstraße, Knaakstraße und zurück gelaufen. Ich möchte euch nun an diesem Fotowalk teilhaben lassen:
Hier die Bildergalerie zum Fotowalk:
Info: Die Bilder sind mit einer Nikon D5100 und Tamron 17-50 2.8 gemacht.
Es geht noch weiter mit Kultur
Und noch ein kleiner Exkurs zu Klaus Schlesinger aufgrund der Berliner Gedenktafel:
Das Zitat von Klaus Schlesinger
Ich bin ja noch eine Erklärung zum obigen Zitat schuldig. Meine Recherche ergab, dass das Zitat aus einem Buch des Autors von 1996 stammt mit dem dem Titel „Die Sache mit Randow“. Hier geht es in einem Jugendbuch um Berlin im Jahr 1951. Ein Schwerverbrecher hält sich in der Dunckerstraße versteckt und allerlei außen herum wird erzählt. Dabei wird auch der Bogen in die Zeitenwende 1989 gespannt. Es soll ein gut geschriebener Roman sein.
Die Langversion geht so:
Ich rede nicht von einer beliebigen Straße, ich rede von der Duncker. Natürlich muß ich, wenn ich von der Duncker rede, auch von anderen Straßen reden; etwa von der Bernauer, die man über die Danziger, die jetzt Dimitroff heißt, und die Eberswalder erreicht und deren südliche Seite zum Osten, deren nördliche zum Westen gehörte. Ich weiß nicht, wie oft wir durch die Bernauer gegangen sind, natürlich nicht öfter als durch die Duncker, aber sicherlich öfter als durch die Schliemann, die quasi um die Ecke lag. Die Bernauer war für uns so etwas wie das Tor zur Welt, zu einer anderen Welt genau genommen, denn selbstverständlich blieb die Duncker für uns der Mittelpunkt des Lebens schlechthin.
Eigentlich könnte man mal wieder lesen…
Resümee:
Ich hoffe ihr wisst es zu schätzen, wenn man sich mit der Umgebung und den Hintergründen eines Spaziergangs beschäftigt und ich habe euch unterhalten. Vielleicht macht ihr es ja ähnlich auf euren „kulturellen“ Spaziergängen?
Lasst doch gerne einen Kommentar da.
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